Nach einer schnellen, aber herzlichen, Begrüssung durch Präsident Markus Meier begann die Versammlung mit einem Vortrag von Ulrich Oppliger zur Simulator-basierten Ausbildung. Darin verriet der Mann aus dem Sim Learn Center der Käppeli Digital AG die Vorteile der Ausbildung mit einem Fahrsimulator. Ganz nach dem Motto «Prepare for Reality» – «Bereite dich für die Realität vor» – sei das Ziel der Simulator-basierten Ausbildung die Vorbereitung auf die Realität des Fahrens. Und dies vor allem effektiv, sicher und ressourcenschonend. Gleichzeitig sei aber zu betonen, dass die Simulator-basierte Ausbildung kein Ersatz für das richtige Fahren. Vielmehr könne so darauf individuell darauf vorbereitet werden.
Starkes politisches Engagement
Im zweiten Vortrag des Abends sprach Stephan Attiger, Regierungsrat des Kantons Aargau und Vorsteher des kantonalen Departements für Bau, Verkehr und Umwelt über die kommenden politischen Herausforderungen im Kanton Aargau und der Schweiz. Zuerst lobte er aber den Strassentransport: «Ihr leistet einen enormen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Schweiz – Danke und Bravo!» Mit der Elektrifizierung, Infrastrukturveränderungen, Anpassungen in Mineralölsteuern sowie LSVA, und bevorstehenden nationalen und lokalen Bauprojekten würden die Herausforderungen im Strassentransport sicherlich nicht weniger. Deshalb schloss Attiger mit dem Appell an die Anwesenden: «Bringen Sie sich bei den Verkehrsprojekten ein! Es ist wichtig, dass diejenigen, die sich für den Strassentransport und die Umsetzbarkeit der baulichen Veränderungen auch politisch einbringen. Nur so kann die beste Lösung gefunden werden.» Letztendlich sei es vor allem wichtig, dass die Region zusammenhält, so Attiger.
Auf den notwendigen Einsatz von der Branche für die Brache bezog sich auch ASTAG-Zentralpräsident und Aargauer Ständerat Thierry Burkart. «Danke, dass Sie sich gegen die Chauffeur-Initiative eingesetzt haben», sagte er zu beginn. Dennoch sei es wichtig, die Sozialpartnerschaft mit den Les Routiers Suisses aufrechtzuerhalten, denn diese funktioniere sehr gut. Gerade deshalb sei es wichtig, dass die Hürden für einen Generalarbeitsvertrag hoch blieben. «Nach einem politisch eher ruhigem Jahr 2023 wird es dieses Jahr wieder intensiv», sagte der Zentralpräsident. Denn im Herbst steht die Abstimmung zum Nationalstrassenausbau an. «Diese muss angenommen werden», sagte Burkart, «denn es wird die letzte Abstimmung zu den Nationalstrassen für eine Weile sein.» Damit es in Zukunft nicht zu noch mehr Problemen führt, muss der Ausbau vorangetrieben werden – für die Branche. Zuletzt sprach Burkart auch den drohenden Fachkräftemangel an. Ein Rezept dagegen wäre auch ein nationaler Berufsbildungsfonds, damit auch alle Unternehmen in den Nachwuchs investieren müssen.
Ein herausforderndes Jahr
Der anschliessende statutarische Teil der Generalversammlung begann mit dem Jahresrückblick des Präsidenten Markus Meier. «Ich blicke auf ein herausforderndes Jahr zurück», begann er. Zu schaffen machte der Branche vor allem der Preisdruck, der sich immer stärker abzeichnende Fachkräftemangel und das Bedürfnis der jüngeren Generation zu flexibleren Arbeitszeitmodellen. Positiv seien hingegen die gescheiterte Chauffeur-Initiative und die Wahl von Albert Rösti zum neuen Bundesrat gewesen.
Doch nicht nur auf nationaler bzw. politischer Ebene habe es Höhepunkte gegeben. Auch innerhalb der ASTAG waren diese zahlreich vertreten. So seien rund 120 Personen zum traditionellen Fondue-Essen erschienen und der Kantonsingenieur Dominik Studer hatte immer ein offenes Ohr für die Branche, wenn es um bauliche Veränderung ging. Zuletzt habe die Sektion Aargau auch 25 neue Strassentransportfachfrauen und -männer durch das QV, also die Lehrabschlussprüfung, gebracht
Änderungen im Vorstand
Höhepunkt der offiziellen Versammlung war zuletzt die Ersatzwahl im Vorstand. Denn nach 31 Jahren Engagement schied Christian Merz aus dem Vorstand aus. In seiner Laudatio beschrieb Tagespräsident Ueli Gloor als einen ruhigen, überlegten und stillen Arbeiter im Hintergrund: «Ein Macher, der wenig Aufsehen erregte». Dennoch, die Arbeit sei immer sehr angenehm und fruchtbar gewesen. «Ausserdem», so Gloor, «war er der beste Witze-Erzähler im Vorstand.» Christian Merz wurde unter Standing Ovations der Anwesenden verabschiedet. Für ihn übernimmt nun Fritz Gerber. Ausserdem geehrt (in Abwesenheit) wurde Adrian Indermühle für zehn Jahre Vorstandsarbeit.
Zuletzt informierte Daniel Bruhin (MERBAG AG) noch über «Die schnelle Elektrifizierung des Strassentransports aus der Sicht eines Nutzfahrzeug-Anbieters». Darin ging er vor allem auf die verschiedenen Herausforderungen als Hersteller von Elektrolösungen ein und illustrierte, worauf geachtet werden muss, wenn man solche Lösungen anbietet.
Im Anschluss an die GV fand das gemeinsame Abendessen statt. Dieses bot ausreichend Gelegenheit zum Austausch untereinander.
Text: Eveline Frei
Bilder: Charlene Heinen-Jäggli